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Tag 10 – Usbekistan

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September 13, 2018

Den heutigen Tag wollen wir mit einem kleinen Nachtrag zu dem gestrigen Tag beginnen. Denn nachdem wir erfolglos versucht hatten ein schönes Plätzchen zum Nächtigen zu finden und uns damit abfinden mussten, dass wir es nicht rechtzeitig zum Sonnenuntergang schaffen, haben wir beschlossen die Zeit zu nutzen und unserem Dschingi etwas Nahrung zu geben. Also suchten wir eine geeignete Tankstelle. Dort angekommen ging das Chaos los. Da wir nicht mehr weit zur usbekischen Grenze hatten und dort Treibstoffmangel herrscht, fingen wir an, nicht nur den Dschingi, sondern auch unsere Kanister vollzutanken. Das Ganze kam wohl den Tankstellenmitarbeitern etwas „spanisch“ vor, also sperrten sie kurzer Hand alles. So kam es auch dazu, dass unsere Natali Vollgas ganz allein in dem Tankstellenhäuschen war, während alle anderen davor warteten. Nach ewigen Erklärungsversuchen, die Mitarbeiter sprachen nur Kasachisch, ging es dann auch endlich vorwärts und wir konnten nach einer Stunde endlich weiter.

Letztendlich fanden wir dann auch ein geeignetes und recht schönes Plätzchen wo wir unser Nachtlager aufbauten und uns wohlverdient ausruhen konnten.

Am nächsten Tag ging es dann auch gleich Richtung Grenze. Aber auch hier machten es uns die Straßen nicht einfach. Naja, Straßen ist jetzt wirklich zu viel gesagt, denn es war nur ein Randweg, der von Löchern und Graben gepflastert war. Das Ausweichmanöver, welches wir schon von anderen Fahrbahnen kannten, nahm seinen lauf.
Endlich an der Grenze angekommen, ging es recht schnell für uns vorwärts. Offensichtlich genießen nämlich hier die Touristen eine Sonderbehandlung. So wurden wir an der Autokolonne vorbei gewunken und auch an der Passkontrolle durften wir trotz den vielen wartenden Menschen direkt zu den Schaltern. Ein komisches Gefühl, sagen wir euch. Gerade bei solchen Aktion merkt man immer wieder, was für ein Privileg wir haben in Europa zu leben.
An der usbekischen Grenze angekommen, ging das Prozedere vom Neuem los. Diesmal aber mit einer anderen Herausforderung. Unser Dschingi musste erstmal durch ein größeres Wasserbad durch. Den Grund können wir nur erahnen… Zumindest ist unser Unterschutzboden jetzt sauber.

Dann kam wieder das für uns mittlerweile bekannte Spiel: Pass und Fahrzeugkontrolle. Aber auch hier gab es keine größeren Schwierigkeiten. Der Drogenhund ging gelangweilt an unserem Dschingi vorbei und auch die Grenzbeamten hatten kein großes Interesse unser vollgepacktes Reisegefährt zu durchsuchen. Ein Glück für uns! Denn so konnten wir ohne großes Aufsehen unsere Drohne durch die Grenze bringen, obwohl hier der Import von diesen Teilen verboten ist und darauf eine große Geldstrafe verhängt werden kann. Ihr könnt euch also auf noch mehr Luftaufnahmen freuen!
Tja, aber das war noch nicht alles an Aufregung. Da unsere Autoversicherung in Usbekistan nicht gültig ist, hieß es für uns eine gültige Versicherung besorgen und das am besten direkt nach der Grenze. Was für ein Glück, dachten wir, als wir direkt ein Werbeschild nach ein paar Metern hinter dem Grenzübergang entdeckt haben. Das Problem war nur, dass wir kein Geld in der Landeswährung hatten. Aber dafür hatte der „Versicherungsmakler“ eine Lösung: Kurzerhand wurden wir zu einem Auto geführt, wo man uns anbot unsere Dollar gegen Sum zu tauschen. Nach unserer Zustimmung wurde das Geld unter den Fußmatten hervorgekramt und abgezählt. Ob es Falschgeld ist, werden wir wohl die nächsten Tage merken. Zumindest haben wir jetzt eine Autoversicherung und konnten unser deutsches Sicherheitsbedürfnis stillen.
Kaum ein paar Kilometer gefahren, gab es aber schon den nächsten Stopp, denn mitten im Nichts begegneten wir Petra und Dieter. Die zwei Deutschen sind schon seit Mai unterwegs und haben schon etlich Länder bereist. Ihre Abenteuer könnt ihr gerne hier nachlesen. Nach einem kurzen Plausch und einigen Tipps, haben sie uns noch ihre SIM Karten überlassen. So können wir euch auch aus Usbekistan mit einigen Bildern und Posts beglücken. Vielen Dank dafür!
Und auch, wenn wir an dem Tag noch etliche Stunden unterwegs waren, konnten wir leider nicht wirklich viele Kilometer fahren. Die schlechten Straßen fordern ihr Tribut. Aber morgen ist ein neuer Tag!

Volkers Resümee:
Spruch des Tages – „Ich kann anhand von Bremsspuren die Löcher erkennen.“
Highlight des Tages – Die Drohe ohne Probleme eingeführt.
Erkenntnis des Tages – Der Kompass am Kacksparten funktioniert nicht richtig.
Rallyetipp für Reifen-sparendes-Vorankommen auf usbekischen Straßen – 80 % Geschwindigkeit („schnell genug“), 15 % Können und 5 % Glück

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September 13, 2018

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Volker Vollgas
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Volker Vollgas

Volker Vollgas erzählt von Roadtripmomenten, fabelhaften Aussichten, gelebten Träumen und jeder Menge Abenteuer auf dem Weg von München nach Duschanbe.