Allgemein

Tag 3 – Ukraine

By
on
September 9, 2018

Einigermaßen ausgeschlafen ging es für uns in der Früh wieder mit der Lock zurück zu unserem Rallyeboliden. Da wir vor unserer Reise unsere Mitstreiter die 10.000 km Wer bin ich? kennen und lieben gelernten haben, war schnell klar, dass wir die unbekannten Straßen gemeinsam erkunden. Also verabschiedeten wir uns kurz von den anderen Teams, sprangen in unseren Dschingi und das Abenteuer begann. Ziemlich schnell, zumindest für die rumänischen Straßenverhältnisse, kamen wir auch schon an der Grenze Rumänien – Ukraine an. Während der rumänische Grenzmitarbeiter recht wenig Interesse an uns hatte, nahm der ukrainische es sehr genau. Wie sich später herausstellte, war er einfach auf der Suche nach etwas, womit er sich etwas „Kaffeegeld“ verdienen konnte. Und in so einem vollgepackten Auto wie unseren hätte es ewig dauern können, wäre da nicht das Pfefferspray gewesen. Pfefferspray sei in der Ukraine absolut verboten, erklärte uns der Grenzler. Daher müsse er die Polizei holen, damit sie das Ganze protokollieren könnten oder wir müssten wieder zurück nach Rumänien und das Spray dort entsorgen. Kaum hatte er uns die Info mitgeteilt, schon verschwand der junge Mitarbeiter und ließ uns warten… Die Autoschlange wurde immer länger und länger hinter uns. Nach ca. 10 Minuten kam der nette Herr wieder und teilte uns strahlend mit, dass er für unser „Problem“ eine Lösung hätte. Für „etwas Kaffeegeld“ könnte er das Pfefferspray für uns entsorgen. So ganz einfach, ohne Polizei und Zeitverlust. Und damit traf er bei uns genau ins Schwarze, denn genau Zeit hatten wir momentan so gar nicht. Also kramten wir unser Kleingeld zusammen und drückten dem Herrn 5 Euro in die Hand. Nachdem er die Summe gesehen hatte, schaute er zwar nicht sonderlich glücklich, aber da er schon unser Spray „entsorgt“ hatte, wünschte er uns eine gute Reise und unsere glückliche Fahrt ging, wenn auch nicht lang, weiter.

Denn kurz nach der Grenzen entdeckte Steffen Vollgas Hühner. Ja. Richtig. Hühner. Und da wir die von euch an uns gestellte Aufgaben („Mach ein Foto in jedem Land von dir und einem Huhn“) sehr ernst nehmen, mussten wir kurz für eine Foto anhalten. Nun ja, hier geht die Geschichte los. Denn kaum angehalten, bekamen wir schon Besuch von der örtlichen Polizei, die uns offensichtlich seit der Grenze folgte.

So schnell konnten wir gar nicht schauen, so wurde der Philipp in den Lada der 2 Polizisten gebeten. Diese bekamen auch recht schnell Verstärkung, denn das Vergehen, welches Philipp vorgeworfen wurde, war äußerst schwer. Philipp hat nämlich in einer „nicht erlaubten Zone“ ohne erkennbaren Grund angehalten. Ganz nebenbei: wir waren insgesamt 3 Autos und somit 3 Fahrer. Welcher aber das schwere Vergehen begangen haben sollte, war in dem Moment für die Polizisten uninteressant. Tja, so wurde nur Philipp wegen dem Verbrechen „falsch parken“ sofort das Erscheinen vor Gericht angedroht. Und das sogar gleich morgen. Aber da uns die freundlichen Polizisten keine Steine in den Weg legen wollten und sogar eine gute Fahrt wünschten, könnte man natürlich das Ganze auch „anders“ klären.

Hmmm, jetzt fragt ihr euch sicherlich, wie die Polizei mit Philipp kommuniziert hat? Ganz schlau. Und zwar über einen „Translator“, der ganz verdächtig nach schönen Bildchen aus irgendwelchen Lehrnbüchern aussah. Naja.

Nachdem der Verkehrsregelbruch endlich geklärt wurde, folgte ein kleines Frage-Antwort-Spiel zwischen dem Polizisten und Natali Vollgas, die die Dreistigkeit besaß, sich einzumischen.

Das Spiel sah ungefähr so aus:

N: Wo ist denn das „Parken verboten“ Straßenschild?
P: Da hinten.
N: Wo? Können Sie es uns zeigen?
P: Nein. Das ist viel zu weit weg.
N: Und wieso parken hier die anderen Autos?

Pause…

P: Ok. Dann fühlen wir jetzt das Protokoll aus und Philipp kommt MORGEN vors Gericht!!!

Oh ja. Die Polizisten meinten es ernst. Aber wir auch. So sagten wir kurzer Hand, dass während sie das Protokoll ausfüllen, wir gerne die Situation klären und mit der deutschen Botschaft telefonieren wollen. Es handelt sich hier schließlich um ein wirklich schweres Verbrechen. Aber siehe da! Die Polizisten hatten ganz plötzlich Mitleid mit Philipp und ließen ihn mit einer Verwarnung weiterfahren.

Und nachdem das Anhalten in der Ukraine vor einem Gericht endet, haben wir uns vorgenommen nicht mehr anzuhalten. Also fuhren wir und fuhren. Den ganzen Tag und die ganze Nacht. Naja, eine Pause gönnten wir uns. Schließlich müssen auch Rallyefahrer etwas essen.

 

Volkers Resümee:
Highlight des Tages – Volkers erste Pelimeni
Verluste: 5 Euro Schmiergeld

TAGS
RELATED POSTS

LEAVE A COMMENT

Volker Vollgas
Nürnberg

>>>>>>>>>>> Charity-Gockel aus Franken <<<<<<<<<<< ♥ Chicks ♥ NBG ♥ Zugvögel

Suche
Volker Vollgas

Volker Vollgas erzählt von Roadtripmomenten, fabelhaften Aussichten, gelebten Träumen und jeder Menge Abenteuer auf dem Weg von München nach Duschanbe.