Tag 4 – Russland
Nach unserer Erfahrung mit der ukrainischen Polizei am Tag 3 unseres Abenteuers und durch unseren engen Zeitplan haben wir beschlossen, die Ukraine in einem Rutsch zu durchqueren. So fuhren wir nicht nur tagsüber sondern auch die ganze Nacht. Abwechselnd lenkten wir Dschingi auf kaum befahrbaren Straßen Richtung Grenze. So kam es immer wieder zu Schlaglöchern, die so groß waren, dass wir uns problemlos darin hätten verstecken können. Es tauchten plötzlich Mensch auf Straßen auf, die wohl nach einer feuchtfröhlichen Nacht in dunklen Klamotten auf dem Heimweg waren. Es war wirklich abenteuerlich und vielleicht auch etwas gefährlich. Vor allem unsere Rallyefreunde, die 10000 km Wer bin ich? mussten lernen, dass die ukrainischen Schlaglöcher ihren Tribut fordern. So mussten die Mitstreiter in der Nacht an einer unheimlichen Tankstelle 2 Reifen wechseln. Aber im Nachhinein ist man ja bekanntlich schlauer.
Gegen 10:00 Uhr kamen wir dann endlich an die Grenze zu Russland. Da wir schon etwas Erfahrung mit den ukrainischen Grenzmitarbeitern hatten, passierten wir die Grenze recht flott und ohne jegliche Verluste. Und dann kam das Warten. Gefühlte 30 °C, hungrig, übermüdet, vor uns eine riesige Autoschlange und nichts geht vorwärts. Aber wir wären nicht Volker Vollgas, wenn wir nicht das Beste daraus gemacht hätten. So wurden die nächsten 6 Stunden mit singen, Gitarre spielen, Auto aufräumen und schlafen verbracht.
Endlich an der Grenze angekommen, wurden zwar unsere Pässe genau geprüft, Dschingi dafür aber nicht. Daher übergaben wir voller Freude dem russichen Grenzmitarbeiter eins der Bierchen vom Bierkontor. Der Herr strahlte und wir konnten weiter. Zumindest dachten wir das. Ähmmm, halt stop. Nein. Um nach Russland mit dem Auto einreisen zu dürfen, wird den Autohaltern eine knifflige Aufgabe gestellt. Nur wer sie lösen kann, darf nach Russland einreisen: Der Autohalter muss ein Formular in kyrillisch ausfüllen. Also malte Vlasi Vollgas geduldig die kyrillischen Buchstaben auf und begab sich zu dem Grenzbeamten, der offensichtlich dafür verantwortlich war. Dieser fand zwar unseren Vlasi sehr sympatisch, war aber nicht sehr von seinen Malkünsten überzeugt. So musste unser Vlasi gemeinsam mit dem netten Herrn die Papiere ausfüllen. Danach hieß es wieder warten. Nach einer Stunde ging es endlich weiter.
Tja, und nachdem wir so viel Zeit an der Grenze verloren haben, hieß es für uns noch ein Stückchen fahren und dann ab ins Zelt. Denn die Straßen von Russland warteten…
Ach ja, und jetzt hätten wir beinahe Alexander vergessen. Alexander kam im Dunklen aus dem Nichts. Er erzählte uns, dass er gerade von der Kartoffelernte kam und als er unsere Autos sah, gerne mit uns auf die Deutsch-Russische-Freundschaft anstoßen wollte. Jedoch musste er leider ziemlich schnell feststellen, dass wir alle zwar noch jung, aber dafür nicht so feierwütig waren. Daraufhin verschwand er wieder im Dunklen und wir in unsere Zelte. Memo an uns: Immer auf Gäste vorbereitet sein.
Volkers Resümee:
Lied des Tages: Ein bisschen Frieden
Spruch des Tages: Alllter, lass uns mal kurz anbummsen
Highlight des Tages: Das spontane Konzert von Volker Vollgas und 10000 km wer bin ich